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Thema: Bus-Geschichten Mo 21 Jun - 19:28
Dies ist ein neuer Thread von mir, um zum einen zu zeigen, dass es mich auch noch gibt (war ja länger nicht mehr hier^^) und weil ich einfach mal von echten Busfans wissen möchte, was ihr von meiner kleinen Geschichte hier haltet:
Manchmal will ich einfach drauflos tippen. Aber dann habe ich immer ein Problem: Worüber soll ich denn etwas schreiben? Mein Traum ist es, ein reich bebildertes, informatives und zugleich interessantes Dokumentar Buch zu schreiben über mein persönliches Lieblingsthema: BUSSE.
Ich hab schon mal darüber nachgedacht, ein Buch mit dem Titel „Citaro - Die Baureihe O 530“ zu schreiben. Aber dann kamen schon die ersten Probleme: Was soll ich denn schreiben? Schließlich soll es ja kein 5 Seiten-Büchlein sein, indem ich schreibe: ‚Ich finde den Citaro toll’.
Nein, es sollte ein großes, riesiges Wissensbuch werden, dass aber nicht nur langweilige technische Fakten runterleiern sollte, mit denen ich mich auch gar nicht auskannte bzw. -kenne.
Was also schreiben? Irgendwann kam mir dann diese Idee: Wie wäre es, einfach einige Kurzgeschichten über meinen Bus-Alltag zu schreiben? Da gibt es viel lustigen, teilweise auch spannenden Inhalt, den man erzählen kann. Ich versuche, eine unterhaltsame, zugleich puristische Geschichte zu schreiben, in der mein Interesse und meine Faszination zum Thema Busse gezeigt wird.
Heute starte ich einfach mal meinen ersten Versuch:
Ich renne zur Haltestelle. Mal wieder komme ich auf den letzten Drücker, so gerade in der letzten Sekunde. Ich habe ein großes Problem mit Pünktlichkeit. Ich komme oft zu spät, da mein Bus schon sehr früh fährt. Um 6:57 Uhr soll er eigentlich an die Haltestelle fahren, realistischer Wert ist 7:00 Uhr. Für mich, Spätaufsteher und Nachtmensch, viel zu früh. Der Bus dürfte ruhig eine Stunde später kommen. Dann könnte ich ihn auch jeden Tag kriegen. Na ja, jedenfalls stehe ich um etwa 6:59 Uhr an der Haltestelle. Der nette Mann, der sich immer etwas mit mir unterhält, ist nicht da. Normalerweise ein Zeichen dafür, dass der Bus schon weg ist. Der Mann ist nämlich immer pünktlich. Und so pünktlich wie er ist, so nett ist er auch. Er fragt mich immer nach der Schule, erzählt mir von seinem Job usw. Heute allerdings ist er wahrscheinlich krank, denn als ich gerade denke, der Bus sei nun wirklich schon weg, biegt er (der Bus) um die Ecke. Ich kann es erst gar nicht glauben, doch dann freue ich mich einfach. Als ich einsteige, sage ich zum Busfahrer statt dem normalen „Hallo“, was ich sonst IMMER sage: „Was für ein Glück! Ich dachte schon, sie wären weg!“ Der Busfahrer, sichtlich irritiert, so plötzlich angesprochen zu werden, lächelt kurz und sagt einfach nur: „Ja.“ Ich setze mich auf meinen Lieblingsplatz, ganz vorne rechts, sozusagen „neben“ dem Busfahrer. Der Bus ist einer der Standard-Citaros, die in ganz Bielefeld herum fahren. Genauer gesagt ist er ein älterer O 530, Baujahr 2001 oder 2002. Wagennummer 778, keine Werbung (also normale Bedruckung: Weiß mit dünnem blauen Streifen, der unten am Bus rundherum läuft). Erste Haltestelle nach der Haltestelle, an der ich einsteige: „Düng-düng-düng-düüüng: Flehmannshof“ klingt es etwas verzehrt aus den Buslautsprechern. Der Bus rollt an die Haltestelle an, das Rad schrabbt kurz am Bordstein. Dann gehen die Türen auf. Was sage ich - sie fliegen regelrecht auf, unter lautem pneumatischem Zischen - und knallen gegen die Begrenzungen. Nachdem die Fahrgäste alle eingestiegen sind, knallen die Türen wieder zu. Der Aufprall ist durch den ganzen Einzelsitz, auf dem ich sitze, zu spüren. Blinker gesetzt, losgefahren. Den ersten Gang gaaanz lang gezogen, den zweiten und dritten Gang schnell nachgelegt. Schon muss der Bus wieder bremsen, und biegt in eine Querstraße ein. Bis Freitag ging es hier noch geradeaus wegen einer Umleitung. Doch jetzt sind alle Wasserrohre unterirdisch neu verlegt, der Teer auf der Straße ist auch neu und alle Schlaglöcher verschwunden. Es fühlt sich schön an, über diesen glatten, noch ganz frischen schwarzen Teer zu fahren, so ganz ohne Huckel. Kurz darauf geht es wieder durch Schlaglöcher, zwischendurch knallen die Türen auf und zu, Passagiere steigen ein und aus und auch sonst ist alles ganz normal. Ein Mädchen, das ihr Ticket vergessen hat und kein Geld dabei hat, wird wieder raus geschickt. Zurück nach Hause, Ticket holen und dann den nächsten Bus nehmen. Passiert mir auch hin und wieder… Heute komme ich aber nach fahrplanmäßig genau 29 Minuten Fahrt an der Schule an, und steige zufrieden aus.
Das war meine Fahrt heute Morgen.
Mittags habe ich immer dasselbe Problem: Ich habe jeden Tag 6 Stunden, und die 6. Stunde endet um 13:05 Uhr. Mein Bus fährt an der Haltestelle um genau 13:05 Uhr ab. Und genau diese 2 Minuten Weg vom Klassenraum bis zum Bus komme ich zu spät an der Haltestelle an. Wie gesagt, ich bin ein ständiger Zu-spät-Kommer… Heute aber habe ich es geschafft: Wir durften 2, 3 Minuten eher gehen, und so habe ich doch noch den Bus um 13:05 Uhr (rennend) gekriegt. Es ist ein nagelneuer Citaro Facelift, Wagennummer 773. Er ist der neuste aus dem Fuhrpark! Mit orangener LED-Matrix, die haben bei uns nur die allerneuesten Modelle. Alle anderen haben die Anzeigen noch im klassischen gelb-grün. Verwundert darüber, wie schlecht die Luft im Bus ist (man sollte bei einem solchen Bus doch von Klima-Automatik und guter Luftzirkulation ausgehen), beginne ich die Fahrt. Verzeihung, Mitfahrt. Ich fühle mich immer ein wenig so, als würde ich den Bus selber fahren. „Düng-düng-düng-düüüng: Hassebrock“ tönt es superlaut aus den Buslautsprechern. So laut, dass es in den Ohren wehtut. Tja, ist halt nicht alles gut, was neu ist… Genug philosophiert. Der Motor ist das genaue Gegenteil zur lauten Haltestellen-Ansage: Leise, angenehm schnurrend. Selbst an meiner Lieblingsstelle auf der Strecke, einer etwa einen Kilometer langen Geraden, auf der die Busfahrer mal so richtig Vollgas geben können (und das meistens auch tun), bleibt der Motor leise. Das liegt auch daran, dass unsere Bus-Firma „moBiel“ beim neuen Citaro Facelift nur noch die EEV 5-Motoren (Euro 5 Abgasnorm; das sparsamste Aggregat der für den neuen Citaro verfügbaren Motoren) kauft. Viel ist nicht mehr passiert auf der Fahrt. Nach der normalen Fahrtzeit (halbe Stunde) komme ich zufrieden an meiner letzten Haltestelle an.
Bitte nicht sauer sein, dass ich den Text farbig mache (wahrscheinlich werden manche gerade an meine alten Beiträge denken), ich hab das nur zur Übersichtlichkeit gemacht, damit man die Geschichte als solches (und eventuelle spätere Fortsetzungen) von Kommentaren unterscheiden kann. Wo wir gerade beim Thema sind:
Lob und Kritik erwünscht!
LG KiroKai
Bene
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Thema: Re: Bus-Geschichten Mo 21 Jun - 19:41
Erstmal schön das du wieder da bist.
Zur Geschichte :
schöne Geschichte Wir haben beide den gleichen Lieblingssitz. Ich konnte mir deine Busfahrt richtig in gedanken vorstellen.
Bene
Marcel Kuhnt Admin
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Thema: Re: Bus-Geschichten Mo 21 Jun - 20:27
Ist auf jeden Fall nett zu lesen! Auch wenn man es als banal bezeichnen könnte - bei jedem laufen die Busfahrten ja anders ab...! Alleine der Unterschied, als ich in Praktikum in Frankfurt immer von Neu-Isenburg immer zum Flughafen gefahren bin, gegenüber dem vertrauten Bus-Alltag hier in Berlin...
Und - natürlich - ist dieser Sitz nicht nur dein Lieblingssitz...! *ggg* Jajaa, damals aufm 145er nach Spandau Johannesstift in den brandneuen D92ern, noch glänzend beige ohne Werbung (also siehe Screenshots, wenn man vom Bj. absieht...! )
Mit der Farbe geht in Ordnung - erstens ists ja "dein" Thread, zweitens, wie du schon sagst, erfüllt es ja auch hier einen Zweck und drittens ist es dank dunkelblau auch nur dezent!
busfreak
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Thema: Re: Bus-Geschichten Mo 21 Jun - 20:29
Jupp. Schöne Geschichte. Habe auch den Selben Lieblingsplatz! Morgen werde ich auch eine Geschichte von meinem Weg zur Schule und wieder zurück hier posten.
mfg busfreak
KiroKai
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Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 14:06
Danke für euer Lob!
Vielleicht kommt bald von mir noch eine Fortsetzung, wenn mal was besonderes passiert (Unfall, MirfallenkeineBeispieleein, etc.).
Heute war die Rückfahrt mittags echt langweilig. Der Busfahrer hat sich nur selten über 30 km/h getraut, entsprechend ist er auch mit beim Einsteigen 10, beim Aussteigen 23 Minuten Verspätung (stand auf'm IBIS!) gefahren gerollt^^
Auf deine Geschichte, Busfreak, bin ich schon gesapnnt!
Zuletzt von KiroKai am Di 22 Jun - 14:47 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Jannik
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Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 14:17
Unsere IBIS-Geräte gehen soweit ich weiß nur bis 15 Minuten und dann steht da irgendwas... Bezgl. der Fortsetzung - es ist ne Geschichte, also kannst du ja einfach irgendwas erfinden
Marcel Kuhnt Admin
Anzahl der Beiträge : 3364 Anmeldedatum : 26.04.09 Alter : 39 Ort : Berlin-Spandau
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 14:28
OT: Was steht denn da? Vlt. "Jetzt ists auch egal... :-("
Jannik
Anzahl der Beiträge : 1175 Anmeldedatum : 17.05.09 Alter : 28 Ort : Bremen, Germany
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 14:35
Nein, das wusste ich mal vorn paar Jahren, ein Symbol auf jeden Fall - Fabi sollte es genauer wissen
KiroKai
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Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 14:53
Also auf unseren IBIS-Geräten steht immer die Zeit, wobei nur für 2 Zeichen Platz ist. Was nach 99 Min. passiert? Kein Plan.
Dafür steht auf unseren großen Anzeigegeräten am Jahnplatz (die größte Haltestelle in Bielefeld) manchmal statt "in 5 Min." einfach nur "Verspät.". Das steht da, wenn die Ankunftszeit nicht klar ist (durch einen Unfall oder so).
Anzahl der Beiträge : 514 Anmeldedatum : 19.08.09 Alter : 29 Ort : Bernstein
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 15:42
So, dann will ich mal nicht länger warten. Hier, wie versprochen, meine Geschichte. Ein paar Infos Vorweg: Ich wohne nicht in der Stadt und fahre daher mit Überlandlinien. Hier gibt es natürlich sehr große Unterschiede im Vergleich zur Stadt: 1: Bei uns fahren Überlandbusse, welche keine Haltestellen- innenanzeigen/ansagen haben. 2: Bei uns überwiegen private Busunternehmen. 3: Bei uns am Land gibt es sehr wenig Haltestellen, deshalb aber umsomehr Fahrkilometer auf einer Linie. 4: Bei uns wird Hinten und Vorne sowohl ein- als auch aus- gestiegen. 5: Bei uns haben einige Buslenker ihren fix zugeteilten Wagen und ihre fix zugeteilte(n) tägliche(n) Linie(n).
Mit anderen Worten trifft in meinem Fall genau das zu, was Marcel gestern gesagt hat, nämlich, dass die Busfahrten bei jedem anders laufen.
Kommen wir nun zur eigentlichen Geschichte. In der Früh spaziere ich gemütlich mit meinem Vater (welcher Busfahrer ist) zu seinem Bus. Es ist ein 5 jahre alter Setra S 316 UL, Wagennummer 6150. Wir betreten den Bus. Nach dem Startvorgang nimm ich auf dem ach so begehrten Lieblingsplatz platz und die Fahrt beginnt. Um genau 6:42 beginnt die Linie 84 an der Haltestelle "Schule" in Richtung meines Schulorts. An dieser Haltestelle steigen gut 30 Leute ein. Anschließend geht die Fahrt 8 Minuten non stop über Landstraßen zur nächsten Ortschaft, in welcher es 4 Haltestellen gibt, nämlich "Mariasdorf- Süd", "Gasthaus Hoyda", "Gasthaus Fürst" und "Am Kreuz". Diesmal steigt an jeder Haltestelle jemand ein. Anschließend geht es über einen kurzen Güterweg zum nächsten Ort, bei dem eine Haltestelle ("Jormannsdorf Nord") angefahren wird. Heute steigt da aber keiner ein. Gleich nach der Haltestelle ist ne Kreuzung, an welcher der Bus abbiegt. Nun geht es einen sehr steilen Berg hinauf. Beim Bergauffahren hört man selbst in der 1. Reihe den Turbo schön vor sich hin pfeifen. Wenige Zeit später, um genau 7 Uhr, erreiche ich meine Endhaltestelle !Oberschützen Hauptplatz". Um 13:05 Uhr gehts dann auch schon wieder nach Hause. Ich muss mich beeilen, da ich erst um 13:00 Uhr aus habe und ich einen weiten Weg zur Bushaltestelle habe. Aber heute ging sich alles locker aus. Mit einer Minute Verfrühung nähert sich der Bus, wieder ein Setra S 316 UL (Wagennummer 6141, ist ein Jahr älter als der von heute Morgen) der Haltestelle. Ich betrete den Bus und setze mich auch direkt auf den Lieblingsplatz. Nebenbei erwähnt, ist dies eine Expressverbindung zwischen meinem Schulort und meinem Wohnort. Das heist: Es gibt nur 2 Haltestellen: Eine Einstiegs- und eine Ausstiegshaltestelle. 4 Minuten Fahrzeit vergehen, bis meine absolute Lieblingsstelle auf meinem Nachhauseweg kommt. Eine kurze, übersichtliche gerade Landstraße, welche in eine Ortschaft mündet. Die meisten Fahrer fahren dort, wie mein heutiger Fahrer auch, Genau 100 Sachen. Dannach kommt ein kleiner, steilerer Berg, wo der Bus nochmals ein bischen beschleunigte. Und jetzt das "Highlight": Die Ortseinfahrt. Mit 110 km/h auf dem Tacho (der heutige Fahrer spielt in seiner Freizeit wohl zu viel Need for Speed ), erblickt der Lenker die Ortstafel und zieht den Retarderhebel bis zur letzten Stufe runter. Zum Glück verwendet er keine Fußbremse. daher kann man 60 Km/h lang den Retarder singen hören. Nun geht es durch den Ort und um genau 13:15 bin ich auch schon angekommen.
Ich hoffe, euch hat meine kleine Geschichte gefallen.
mfg busfreak
Zuletzt von busfreak am Di 22 Jun - 16:05 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Marcel Kuhnt Admin
Anzahl der Beiträge : 3364 Anmeldedatum : 26.04.09 Alter : 39 Ort : Berlin-Spandau
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 15:55
Kleiner Verbesserungsvorschlag: man kann schon ruhig Bushaltestellen beim Namen nennen, dann wird's (meistens) lustiger (bei so Namen wie "Im Loh" usw.) und auch plastischer! Aber sonst: nette Geschichte!
busfreak
Anzahl der Beiträge : 514 Anmeldedatum : 19.08.09 Alter : 29 Ort : Bernstein
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 15:59
Marcel Kuhnt schrieb:
Kleiner Verbesserungsvorschlag: man kann schon ruhig Bushaltestellen beim Namen nennen, dann wird's (meistens) lustiger (bei so Namen wie "Im Loh" usw.) und auch plastischer! Aber sonst: nette Geschichte!
Ok, werde den Beitrag noch überarbeiten und dann die Haltestellennamen hinzufügen.
mfg busfreak
firefighterFDNY
Anzahl der Beiträge : 15 Anmeldedatum : 02.06.09
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 16:54
Hey Leute,
ist echt ne super Idee die ihr auch klasse umsetzt. Macht echt spaß die Texte zu lesen und mir fällt gar kein Fehler auf. Macht bitte weiter so.
Also: Ganz große Klasse!
Gruß fire!
%738%
Anzahl der Beiträge : 379 Anmeldedatum : 11.04.10 Alter : 26 Ort : Düsseldorf-Gerresheim
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 17:36
Hier noch ne Geschichte:
Heute ging ich nach der Schule mit meinen Freunden zur Haltestelle "Schwarzbachstraße". Ich hatte mal wieder 6 Stunden, das heißt alle Busse sind überfüllt. Dann kam der Bus. Es war nur ein kleiner Bus, seht selbst:
An der übernächsten Haltestelle (Gerresheim, Rathaus) ging noch ein Mann durch die Tür als sie grade zu ging. Der Busfahrer kriegt ein Ausraster. "Wenn sie das noch einmal machen werf ich sie raus, VERSTANDEN". Der Busfahrer hat mich soooo aufgeregt. Normalaweise dauert eine Fahrt ca. 8min, aber wegen dem *rsch 15min. Als ich aussteigen wollte machte er nicht die Tür auf. Dann rief ich "Können sie mal bitte die Tür aufmachen" 5 sec. später rief er durchs Mikrofon "Halt die Fresse, ich habe noch andere Probleme". Ich war so sauer, das ich mein Handy rausgeholt habe und die Rheinbahn anrief (Bus und Bahnfirma von Düsseldorf). Ich habs natürlich nur vorgetäuscht. Aber dann ging die Tür doch auf.
Meiner Mutter habe ich das erzählt, aber sie mag es garnicht das ich Busse mag. Tja das war meine Geschichte; hoffe sie hat euch gefallen. (Hab in deutsch eine 3).
Citaro BHV
Anzahl der Beiträge : 754 Anmeldedatum : 23.12.09
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 19:30
Oh, solch ein Busfahrer... Gute Idee mit den Vortäuschen.
P.S.: Ist sie überhaupt wirklich passiert?........
MfG
Bene
Anzahl der Beiträge : 239 Anmeldedatum : 21.12.09 Ort : Bremerhaven
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 19:45
Ihr habt aber nette Busfahrer. Bei uns kucken die höchstens aus'm Fenster oder kucken einen grimmig an. Einmal hat ein Busfahrer meinen Freund schreiend und grimmig gesagt: "Gehst du jetzt bitte nach hinten!!"
Nur weil mein Freund zum Fahrer hallo gesagt hat.
Deine Gescgichte ist aber auch ganz gut.
Bene
t4dliebhaber
Anzahl der Beiträge : 109 Anmeldedatum : 26.06.09
Thema: Re: Bus-Geschichten Di 22 Jun - 21:23
Das mit dem Anrufen ist manchmal auch nur die letzte Möglichkeit, weil manche Fahrer wirklich vergessen, das auch Kundenservice zu ihren Aufgaben gehört, wenn natürlich primär die sichere Beförderung die Aufgabe ist. Und Beleidigungen vom Fahrer würde ich mir überhaupt nicht gefallen lassen, genauso wenig wie ich sie mir (wenn ich es wäre) als Fahrer vom Fahrgast anhören würde. Wenn die Geschichte echt ist, würde ich den Anruf nicht nur vortäuschen.
Fabi
Anzahl der Beiträge : 1120 Anmeldedatum : 26.04.09 Ort : Norddeutschland
Thema: Re: Bus-Geschichten Mi 23 Jun - 10:23
Oder die Tür notentlüften. Dann hat der Fahrer noch ein bisschen mehr Stress Und anschließend mal in der Leitstelle anrufen und die dort über die mangelnde Kundenfreundlichkeit aufklären.
t4dliebhaber
Anzahl der Beiträge : 109 Anmeldedatum : 26.06.09
Thema: Re: Bus-Geschichten Mi 23 Jun - 12:21
Die Tür notöffnen könnte aber in dem Fall für dich zum Nachteil werden, weil das halt nur für Notfälle ist (eventuell seine Haltestelle zu verpassen zählt da sicher nicht dazu).
%738%
Anzahl der Beiträge : 379 Anmeldedatum : 11.04.10 Alter : 26 Ort : Düsseldorf-Gerresheim
Thema: Re: Bus-Geschichten Mi 23 Jun - 12:49
Die Geschichte von mir ist wirklich war. Das schlimmste ist, das ich den Busfahrer heute schon wieder hatte. Heute war der noch schlechter drauf. Bei meiner Haltestelle an der Schule (Schwarzbachstr.) hat der nur die Vordere Tür geöffnet, obwohl an der Haltestelle ca. 35 Leute standen. Ich hoffe ich sehe den nie wieder.
Fabi
Anzahl der Beiträge : 1120 Anmeldedatum : 26.04.09 Ort : Norddeutschland
Thema: Re: Bus-Geschichten Mi 23 Jun - 13:41
t4dliebhaber schrieb:
Die Tür notöffnen könnte aber in dem Fall für dich zum Nachteil werden, weil das halt nur für Notfälle ist (eventuell seine Haltestelle zu verpassen zählt da sicher nicht dazu).
Naja, die Tür nicht zu öffnen könnte man auch als Freiheitsberaubung auffassen. Demnach ist Notentlüften der Tür sicherlich eine sinnvolle Methode. Du könntest natürlich auch die Tür entlüften, aussteigen und anschließend den Schalter wieder zurück drehen
KiroKai
Anzahl der Beiträge : 247 Anmeldedatum : 27.05.09 Ort : Bielefeld
Thema: Re: Bus-Geschichten Mi 23 Jun - 14:34
Wow, dass so viele Leute auch anfangen, Geschichten zu schreiben hätte ich echt nicht gedacht. Ich find beide Storys echt toll (naja, die zweite ein bisschen heftig, da wäre mal eine dicke Beschwerde nötig). Ich hab auch Nachschub. Wie gestern schon angedeutet, hatte ich einen schrecklich lahmen Fahrer. Hier ist die Story dazu, frisch getippt:
Als ich im Bus auf dem Weg in die Schule bin, verläuft zunächst alles ganz normal. Der Bus ist wieder einer dieser alten Citaros, Baujahr 2001, Wagennummer 778. (Wer aufmerksam gelesen hat, wird bemerken: das ist derselbe Bus wie Montagmorgen.) Ich habe den Bus heute ausnahmsweise mal ohne Rennen gekriegt, ich sitze auf meinem Stammplatz vorne rechts und der nette Mann, mit dem ich mich unterhalte, ist auch wieder da. Er setzt sich normalerweise nach vorne links, hinter den Busfahrer. Ich mag diesen Platz nicht so: man guckt immer vor so eine langweilige schwarze Scheibe. Die ersten 10 Min. meiner Strecke kann ich mich also unterhalten. Danach steigt der Mann aus, an der größten Haltestelle meiner Linie (und von ganz Bielefeld): „Düng düng düng düüüng: Jahnplatz“. Nachdem der Mann aussteigt, merke ich, dass ich müde bin. Also starre ich Löcher in die Luft und kriege nicht viel von der Fahrt mit. Doch plötzlich höre ich ein komisches Zischen, als die mittlere Tür des Gelenkbusses öffnet. Ich drehe mich um. Der linke Türflügel steht komisch schief. Und er bleibt so stehen. Ich drehe mich zurück zum Busfahrer. Bei dem blinkt nun die rote Lampe des Türknopfes für die mittlere Tür. Das kenn ich, die Lampe blinkt, wenn die Tür nicht richtig öffnet/schließt. Nachdem nun die zwei Passagiere ausgestiegen sind, will der Fahrer die Tür wieder schließen. Er drückt auf den Knopf - und nichts passiert. Er drückt noch mal. Jetzt geht der normal stehende Flügel zwar zu, der andere Türflügel bewegt sich keinen Zentimeter. Dafür gibt er zischende Laute von sich, die gar nicht gesund klingen. Die Haltestellenbremse lässt sich lösen, der Bus fährt auch los, nur eben mit halb offener Tür. Durchsage des Fahrers: „Bitte an der Tür aufpassen.“ - Kurz, aber deutlich. Zwei Mädchen, die vorher nahe neben der Tür standen, gehen ein Stück zur Seite. Wie schon oft ärgere ich mich, dass ich keine Digitalkamera dabei habe, oder wenigstens ein Kamera-Handy. An der nächsten Haltestelle (noch zwei Haltestellen bis zu meiner Schule und gleichzeitig der Endhaltestelle meiner Linie) macht der Fahrer nur ganz hinten und vorne auf. Die mittlere Tür lässt er lieber in Ruhe. Dasselbe macht er an der Endhaltestelle: nur Tür 1 und 3 auf. Während ich mich in den Stau auf dem Gang schlängele, höre ich, wie der Busfahrer die Zentrale anfunkt. Dass ich heute noch viel mehr Gefunke mit der Zentrale hören würde, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Mittags stehe ich ungeduldig an der Haltestelle, ich kriege ja wie gesagt den Bus um 13:05 so gut wie nie, und muss deswegen immer 20 Minuten warten, bis die nächste 26 kommt. Aus der Ferne kann ich den Bus in seiner Pausen-Parkbox stehen sehen. Es ist der Bus mit der Wagennummer 778, mal wieder ein alter Citaro, Baujahr 2001, sozusagen der Zwillingsbruder von 777… Als die 26 dann endlich aus der Pausen-Parkbox raus an die Haltestelle fährt, erkenne ich den Fahrer. Augenblicklich ist meine Laune ganz weit unten. ‚Och nö!’, denke ich. ‚Nicht der!’ Ich kenne den Fahrer sehr gut. Er ist der wohl schlechteste Busfahrer aus ganz Bielefeld. Er hat nämlich die nervige Angewohnheit, seeeehr langsam zu fahren. Bis der auf 30 km/h kommt, fahren andere schon 90. Dass man den Fuß vom Bremspedal auch runter nehmen kann, weiß er anscheinend nicht. Naja, bevor ich mich jetzt aufrege, erzähl ich lieber weiter. Ich steige also schon mit der Erwartung in den Bus ein, dass es wieder zu riesigen Verspätungen kommt. Das ist nämlich der Nachteil an der Fahrweise dieses Fahrers: Er fährt einfach zu langsam für den Linienverkehr! Zunächst lässt er es ganz gemächlich angehen, fährt so, dass die Automatik früh schaltet. Bedeutet: 25 km/h im dritten oder sogar vierten Gang. Die Tachonadel wandert kaum auf 9 Uhr, schon fällt sie wieder ab. Erst sind es 5 Minuten Verspätung, dann zeigt das IBIS-Gerät bereits „-7“. Eine kleine Erklärung: Die Linie 26 gehört zur Linie 25. Das heißt: Beide haben eine gemeinsame erste Endhaltestelle A, die 25 jedoch die eine andere zweite Endhaltestelle (B) als die 26 (C). Beide fahren von Haltestelle „A“ aus gemeinsam den gleichen Weg, trennen sich dann aber (nachdem sie durch die City gefahren sind) an Haltestelle D. Die 25 biegt dort links ab, die 26 rechts. Soweit alles klar? Gut. Jetzt ist es so, dass auf der Strecke A-D im 10 Minuten-Takt die 25 und 26 fährt, immer abwechselnd: 25 - 10 Min. später 26 - 10 Min. später 25 - … Danach fahren die 25 und 26 auf den Strecken D-B bzw. D-C im 20 Min.-Takt, da die jeweils andere Linie ja auf dieser Strecke nicht fährt. Alles verstanden? Gut. Lange Erklärung, kurzer Sinn: Wenn nun auf der 25/26 ein Bus 10 Min. zu spät ist, dann kriegt er schon das Problem, dass ein Bus der jeweils anderen Linie hinter ihm fährt. Und genau dieses Problem hatte der Busfahrer heute: An Haltestelle D, also dort, wo die Linien auf der Rückfahrt wieder zusammenfinden, fuhr der bereits nächste Bus gerade ab, als wir in Sichtweite der Haltestelle kamen. Den Busfahrer hat das aber nicht interessiert, der ist weiter suuuperlangsam gefahren. Nach einer weiteren Viertelstunde, noch ~ 5 Min. Fahrt für mich, kam dann der Funkspruch der Zentrale: „26/12?“ „Ja, hier 26/12.“ Erst eine unverständliche Antwort, dann verstehe ich wieder etwas: „… und die nächste 26 überholt sie gleich auch schon. Lassen sie jetzt also bitte keine Fahrgäste mehr einsteigen. Nur noch aussteigen, verstanden?“ „Ja, ist okay. Ein paar Minuten vor mir fährt eh schon eine 25, an den Haltestellen steht also niemand.“ „Okay.“ PIEP. Verbindung beendet. Ich habe beim aussteigen auf das IBIS-Gerät geguckt: „-23“. Boah, Rekord. Auf dem IBIS könnte genauso gut stehen: „Jetzt ist auch egal“… Nach völlig unfahrplanmäßiger Fahrtzeit von etwa 53 Minuten (!) verlasse ich völlig genervt den Bus, und schaue mir die nächste 26 an, die direkt hinter uns fährt.
Kleine Anmerkung: Ich hab das Funk-Gespräch nicht mehr wörtlich in Erinnerung, musste teilweise ein paar Sätze neu formulieren. Der Sinn ist ab er derselbe.
Wie man sieht, sind auch unsere Fahrer manchmal ganz schön blöd. Aber es gibt auch echt nette. Bald kommt eine neue Story, wenn ich mal wieder so einen netten Fahrer habe. Bis dann!
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Thema: Re: Bus-Geschichten Mi 23 Jun - 14:50
Das mit dem Funkspruch von der Zentrale geschieht ihm schon recht Ich persönlich hasse es wenn Busfahrer so langsam herumfahren. Am meisten ärgert es mich, wenn die Fahrer auf der Linie 84 bei der Haltestelle Grodnau/ Abzw. B50 auf die Uhr schauen, dann sehen, dass sie um meist 2-3 Minuten zu früh sind und dann, um Zeit zu schinden, den folgenden Berg, nach welchem gleich mein Ort kommt, nur mit 50 km/h im 4. Gang fahren. (90 % schalten sogar den Tempomat ein ). Wenn sie dann in meinem Ort angekommen sind, merken sie, dass sie gut 5 Minuten Verspätung haben. Wenn man "normal" fährt, also konstant 80 km/h auf der Landstraße, ist man bei der Haltestelle Grodnau/ Abzw. B50 meist immer um 2-3 Minuten zu früh, kommt aber dann meistens in meinem Ort mit ner kleinen Verspätung an.
mfg busfreak
Marcel Kuhnt Admin
Anzahl der Beiträge : 3364 Anmeldedatum : 26.04.09 Alter : 39 Ort : Berlin-Spandau
Thema: Re: Bus-Geschichten Mi 23 Jun - 15:13
Auf jeden Fall wieder eine schön zu lesende Geschichte!